Homepage Simon M. Halama

Lehrveranstaltungen

Im Wintersemester 2008/2009 habe ich im Rahmen eines Tutorats erstmals an der Universität unterrichtet. Von 2012 bis 2016 habe ich immer wieder Lehrveranstaltungen an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg angeboten. Hinzu kommen Workshops, die ich von 2015 bis 2016 im Rahmen eines Erasmus-Austausches an der Çanakkale Onsekiz Mart Üniversitesi (Türkei) unterrichtete. Seit Oktober 2016 lehre ich an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Hier finden Sie einen Überblick über die bisher von mir behandelten Themen.

WS 2021/22 Übung: An den Ufern des Jordan: Leben und Kultur am tiefsten Punkt der Erde von der Frühen Bronzezeit zur Eisenzeit (ca. 3500-330 v. Chr.)
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Das Jordantal zwischen See Genezareth und Totem Meer liegt unter dem Meeresspiegel und wird durch hohe Gebirge im Westen und Osten eingefasst. Klima und Vegetation sind steppenähnlich und zu den meisten Zeiten nicht ausreichend für Regenfeldbau. Dennoch stellt das Jordantal seit dem Neolithikum ein Zentrum menschlichen Lebens und menschlicher Kultur dar und entstehen dort zu verschiedenen Epochen sogar Stadtstaaten.

Die Übung beschäftigt sich mit der Frage, wie menschliches Leben in dieser Umgebung unterhalten werden konnte und wie sich Siedlungs- und Wirtschaftsweisen im Laufe der Bronze- und Eisenzeit immer wieder gewandelt haben. Dazu untersuchen wir die Ergebnisse von Surveys und den wichtigsten Ausgrabungen der Region. Außerdem üben wir anhand von Google Earth Verbreitungskarten zu erstellen und weitere Forschungsergebnisse zu visualisieren.

SoSe 2021 Seminar: Die Hethiter und ihr Reich: Königtum, Religion und Kultur einer anatolischen Großmacht
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Im 2. Jahrtausend v. Chr. etablierten die hethitischen Könige in Zentralanatolien ein Reich, dass auf dem Höhepunkt seiner Macht nicht nur große Teile Anatoliens sondern auch Syriens beherrschte und mit anderen Großmächten der Zeit wie Ägypten, Assyrien und Babylonien um Hegemonie und Anerkennung kämpfte. Die Vorstellungen der Hethiter von Königtum und Religion sowie die Expansion des Reiches brachten eine Fülle an Monumenten und eine charakteristische materielle Kultur hervor. Das Seminar ist als Einführung in die Archäologie der Hethiter bzw. des Hethitischen Reichs gedacht und soll einen Überblick geben über diese materiellen Zeugnisse wie Städte und Architektur, Skulpturen und Felsreliefs, Siegel und Keramik. Ferner befragen wir die materielle Kultur als Zeugen von Religion, Kultur und Geschichte.

WS 2020/2021 Seminar: Die Entstehung von Eliten und sozialen Hierarchien im frühbronzezeitlichen Anatolien
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Im dritten Jahrtausend v. Chr. etablieren sich in vielen Regionen des Vorderen Orients komplexere Gesellschaftsformen. Am Beispiel Anatoliens werden wir in diesem Seminar versuchen nachzuvollziehen wie sich die Herausbildung sozialer Hierarchien im archäologischen Befund über verschiedene Befundkategorien hinweg erkennen und verstehen lässt. Dazu werden Siedlungen, Wohnhäuser, Bestattungen, aber auch handwerkliche Produktion bzw. deren Erzeugnisse untersucht.

WS 2020/2021 Seminar: Gesellschaften im Umbruch – Die Frühbronzezeit in der südlichen Levante
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Die Frühbronzezeit in der südlichen Levante ist ein Periode, die von starken Gegensätzen und teilweise rapiden Veränderungen gekennzeichnet ist. Auf der einen Seite sind die Entstehung erster (Klein-)Städte und Anzeichen für die Herausbildung von Eliten zu beobachten, auf der anderen Seite aber auch der Kollaps dieser ersten Welle der Urbanisierung, Anzeichen einer egalitären Ideologie und alternative dörfliche oder mobile Lebensweisen. Zum Teil machen sich Kontakte in benachbarte Regionen oder die Einwanderung fremder Bevölkerungsgruppen bemerkbar, zum Teil wirkt die Region isoliert und rückständig. Das Seminar soll den Teilnehmerinnen und Teilnehmern einen Überblick über die archäologischen Befunde v. a. der Frühbronzezeit II und III (ca. 3100-2500) geben und diese unterschiedlichen Entwicklungen aufzeigen. Außerdem soll im Seminar das Beschreiben und Vergleichen verschiedener Materialgattungen am Beispiel der frühbronzezeitlichen Funde und Befunde aus der Südlevante trainiert werden.

WS 2020/2021 Übung mit Exkursion: Sammlungen altorientalischer Artefakte in Großbritannien (mit Walther Sallaberger und Kai Kaniuth)
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Das British Museum in London und das Ashmolean Museum in Oxford sowie weitere britische Museen verfügen über bedeutende Sammlungen altorientalischer Artefakte, v. a. aus Mesopotamien, aber auch aus Anatolien, Syrien und dem Iran. Im Rahmen der Übung beschäftigen wir uns mit ausgewählten Objekten und Objektgruppen, die die gesamte mesopotamische Geschichte repräsentieren, sowie mit den Fundorten und Fundkontexten, aus denen sie stammen. Im Rahmen einer Exkursion am Ende des Semesters werden wir die entsprechenden Sammlungen besuchen und die besprochenen Objekte im Original betrachten und besprechen können.

SoSe 2020 Seminar: Kleine Dörfer, weite Netzwerke am Ausgang des Neolithikums? Das Halaf-Phänomen
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Im sechsten Jahrtausend v. Chr. verbreiten sich eine charakteristische bemalte Keramik, die Halaf-Ware, und neue Formen des Wohnens und Wirtschaftens in Syrien und Nordmesopotamien über einen großen Raum aus. Diesen überregionalen Trends stehen stark lokal geprägte Fundorte und Gemeinschaften gegenüber. Wie ist dieser Gegensatz, wie ist dieses „Halaf-Phänomen“ zu erklären? Indem wir uns detailliert mit einer Anzahl von Fundorten sowie jüngeren Forschungen zu dieser Zeit auseinandersetzen, wollen wir nach einer Erklärung für die Entwicklungen dieser Zeit suchen.

SoSe 2020 Seminar: Çatalhöyük und das anatolische Neolithikum – ein Projektseminar
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Çatalhöyük in Anatolien ist eine der am besten erforschten neolithischen Siedlungen in Anatolien und im Nahen Osten überhaupt. Berühmt wurde er vor allem für die spezielle Architektur und Ausschmückung vieler seiner Häuser mit Wandmalereien. Zwei langfristige Ausgrabungsprojekte unter der Leitung von James Mellaart (1960-1965) sowie Ian Hodder (seit 1993) haben mit unterschiedlichen methodischen Ansätzen eine Unmenge an Erkentnissen zum Leben an diesem Ort erbracht. Neben den umfangreichen Publikationen insbesondere des laufenden Grabungsprojektes ist außerdem eine frei zugängliche Online-Datenbank verfügbar. Dieser besonders gute Forschungs- und Publikationsstand bietet eine hervorragende Grundlage, um das Arbeiten mit Ausgrabungsberichten und Datenbanken in der Archäologie zu trainieren. Deswegen wollen wir in diesem Projektseminar ausgehend von einer Einführung eigenständig Fragestellungen entwickeln, diese anhand der vorhandenen Publikationen beantworten und die Ergebnisse am Ende des Semesters in einem kleinen Workshop präsentieren. Auf diese Art und Weise soll die Veranstaltung an einem konkreten Beispiel an das wissenschaftliche Arbeiten heranführen.

WS 2019/2020 Seminar: Von Stämmen zu Nationen? Eisenzeitliche Staatenbildungen in der südlichen Levante
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In der mittleren Eisenzeit wird die südliche Levante (Israel/Palästina und Jordanien) von verschiedenen politischen Einheiten geprägt: den philistischen Stadtstaaten an der Küste, den Königreichen Israel und Juda im Binnenland und den Königreichen Ammon, Moab und Edom jenseits des Jordans. In der Literatur werden diese Staaten nicht selten als Beispiele früher “Nationalstaaten” bezeichnet. Die Frage, wie diese Staaten entstanden (und ob das aus der Bibel bekannte Reich Davids und Salomos ebenfalls existierte), gehört zu den schwierigsten und umstrittensten der levantinischen Archäologie. An diesem Beispiel wollen wir uns einerseits mit der Frage beschäftigen, was einen Staat ausmacht und uns anhand der archäologischen Befunde damit auseinandersetzen, wie diese eisenzeitlichen Staatswesen zu charakterisieren sind. Andererseits werden wir uns mit einigen ausgewählten Theorien zur Staatenbildung in der frühen Eisenzeit und den dafür vorhandenen Daten auseinandersetzen. Die Teilnahme am Kurs setzt daher die Bereitschaft zu regelmäßiger, intensiver Lektüre voraus.

SoSe 2019 Seminar: Zwischen Euphrat und Tigris: Mari und Obermesopotamien in der altbabylonischen Zeit
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Das Seminar wird anhand von vier Fundorten (Mari, Tall ar-Rimāḥ, Tall Leilan und Assur) die Geschichte und materielle Kultur der altbabylonischen Zeit am vermeintlichen Rand der mesopotamischen Zivilisation untersuchen. Tatsächlich stellten jedoch die Könige von Mari sowie der assyrische König Šamšī-Adad lange Zeit ernsthafte Konkurrenten für das aufstrebende Babylon Hammurabîs dar. Beeindruckende Monumentalarchitektur und reichhaltige Funde sowie Texte zeugen von der ökonomischen und politischen Bedeutung der altbabylonischen Staaten in diesem Teil der Ǧazīra, dem Land zwischen Euphrat und Tigris.

SoSe 2019 Übung: Wissenschaftliches Schreiben in der Archäologie
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Zu den Herausforderungen des Studiums gehört das Erlernen des wissenschaftlichen Schreibens in Form von Haus- bzw. Seminararbeiten sowie Abschlussarbeiten. Vielfältige Anforderungen inhaltlicher wie formaler Art sind dabei zu erfüllen. In dieser Übung soll es zunächst einmal darum gehen, sich intensiv mit den Anforderungen des wissenschaftlichen Schreibens sowie speziellen Aspekten des Schreibens in den archäologischen Disziplinen vertraut zu machen. Verschiedene Textsorten der archäologischen Fachliteratur und ihre Besonderheiten werden dazu analysiert und diskutiert. Der zweite wesentliche Bestandteil der Übung wird es sein, anhand eines begleiteten Schreibprojektes sich intensiv mit dem wissenschaftlichen Schreiben und der eigenen Schreibpraxis auseinanderzusetzen. Dabei spielt die Bereitschaft der Teilnehmerinnen und Teilnehmer, eigene Ergebnisse zur Diskussion zu stellen und sich auf Feedback vonseiten des Dozenten wie der anderen Teilnehmer/innen einzulassen eine wesentliche Rolle. Auf aktuellen Erkenntnissen der Schreibforschung aufbauend wird die Übung außerdem in verschiedene Schreibtechniken einführen, die in verschiedenen Phasen eines Schreibprojektes eingesetzt werden können. Erste Erfahrungen mit wissenschaftlichen Schreiben im Studium sind wünschenswert, aber keine Teilnahmevoraussetzung.

WS 2018/2019 Seminar: Das Reich von Agade
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In der Akkadzeit entsteht in Mesopotamien zum ersten Mal in der Geschichte ein Staat, der als Großreich bezeichnet werden kann und für viele spätere Generationen das Vorbild und Muster des Imperiums war. Wir wollen im Seminar verschiedenste Facetten dieses Reiches und der Zeit behandeln, von der Geschichte, über die Kunst bis hin zu ausgewählten Fundorten, um zu sehen, inwiefern das Akkadreich unseren Vorstellungen eines Imperiums entsprach.

SoSe 2018 Seminar: Die Geburt der Stadt
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Mesopotamien ist weltweit die erste Region, in der – im Laufe des 4. Jahrtausends v. Chr. – Siedlungen von unzweifelhaft städtischem Charakter entstehen. Paradebeispiel für diese Entwicklung ist die Stadt Uruk im südlichen Mesopotamien, doch rezente Ergebnisse der Ausgrabungen im nordmesopotamischen Tell Brak geben Anlass zur Vermutung, dass hier unter Umständen unabhängig von den Entwicklungen im Süden gleichzeitig ebenfalls ein Prozess der Urbanisierung stattgefunden hat. Im Seminar sollen zunächst die unterschiedlichen naturräumlichen Voraussetzungen und die archäologischen Befunde an beiden Orten vorgestellt werden. Im zweiten Teil werden wir auf dieser Grundlage Modelle von „Stadt“ und Theorien zur Stadtentstehung diskutieren. Dazu ist intensive Lektüre erforderlich.

SoSe 2018 Seminar: Clustersiedlungen und Megasites: Neolithische Großsiedlungen in Anatolien und der Südlevante
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Im späten Neolithikum entstehen in Zentralanatolien sowie entlang des Jordangrabens größere Siedlungen von zehn und mehr Hektar Fläche. Wir wollen im Rahmen des Seminars gut dokumentierte Beispiele aus beiden Gegenden untersuchen, um aus den Grabungsbefunden Erkenntnisse zur Lebens- und Wirtschaftsweise sowie zu den möglichen sozialen Strukturen der dort lebenden Gemeinschaften zu gewinnen. Im Vordergrund steht die Frage, welche Innovationen und Entwicklungen gegenüber den vorangehenden dörflichen Gemeinschaften mit diesen Großsiedlungen zu verbinden sind.

WS 2017/2018 Seminar: Kulturelle Einheit über Grenzen hinweg? Die Welt der syro-hethitischen Staaten
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Nach dem Kollaps der spätbronzezeitlichen Großreiche entsteht in Syrien und Südostanatolien in den folgenden Jahrhunderten eine Welt kleiner Territorialstaaten, beherrscht von Königen, die teils aramäische, teils luwische Namen tragen und in ihren Textzeugnissen unterschiedliche Sprachen und Schriften verwenden. An lokale Traditionen anknüpfend und zugleich inspiriert von den Hinterlassenschaften des hethitischen Großreichs entwickelt sich in der frühen und mittleren Eisenzeit in der Region eine charakteristische Formensprache in der Architektur und den Bildwerken, die trotz Anknüpfung an Traditionen auch viel Innovatives und Eigenständiges erkennen lässt. Die materielle Kultur soll im Verlauf der Veranstaltung intensiv studiert werden, wobei Stadtbau, Architektur und monumentale Bildwerke im Vordergrund stehen. Vor diesem Hintergrund werden wir der Frage nach Einheit und Vielfalt nachgehen und Erklärungsansätze für die vorgefundene Situation diskutieren.

WS 2017/2018 Seminar: Raum und Bild: Neuassyrische Paläste und ihre Ausschmückung
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Ab dem 9. Jahrhundert v. Chr. statteten neuassyrische Könige die Paläste ihrer Residenzen mit außerordentlich umfangreichen Bildsequenzen in Form von Reliefs, aber auch Wandmalereien und glasierten Ziegeln aus. Ausgehend von ausgewählten Methoden der Architektur- und der Bildanalyse wollen wir im Rahmen des Seminars versuchen Bildwerke und architektonischen Kontext zusammenzubringen, um zu ergründen, ob sich daraus weitergehende Interpretationen ergeben, als aus einer isolierten Analyse der einzelnen Bestandteile. Dazu werden ausgewählte Paläste bzw. Palastteile und ihre Ausstattung im Detail besprochen.

SoSe 2017 Seminar: Im Schatten der Großmächte: Die Levante in der Spätbronzezeit
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In der Spätbronzezeit war die Levante das Spielfeld, auf dem die Großmächte Ägypten, Mittani und Hatti mit allen Mitteln um Einfluss rangen. Die Briefe der Amarna-Korrespondenz zeichnen ein lebendiges Bild davon, wie die kleinen Vasallenstaaten im Schatten ihrer Oberherren miteinander konkurrierten und zwischen de Großmächten lavierten, um zu überleben und sich abzusichern. Zugleich florierte der Handel entlang der Küste wie im Inland und Ausgrabungen belegen eine durchaus beachtliche Konzentration von Wohlstand in den Städten der Levante. Welche Erkenntnisse können wir aus dem archäologischen Befund gewinnen über die Eliten und ihre Kultur, die Bevölkerung und ihre Verhältnis zu den Herrschenden und das Wirtschaftssystem der Stadtstaaten der Levante?

WS 2016/2017 Vorlesung und Übung: Einführung in die Vorderasiatische Archäologie (für BA Alter Orient)
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Die Vorlesung und Übung zur Einführung in die Vorderasiatische Archäologie führt zum einen in grundlegende Methoden und Quellengattungen der Vorderasiatischen Archäologie ein, anhand derer wir Erkenntnisse über altorientalische Gesellschaften gewinnen. Zum anderen werden die verschiedenen Epochen der altorientalischen Kulturentwicklung vom Neolithikum bis zur Eisenzeit mit einem Schwerpunkt auf den Regionen rund um den "Fruchtbaren Halbmond" von der Levante über Syrien, Anatolien und Mesopotamien bis zum Iran vorgestellt.

Die Vorlesungsanteile werden ergänzt durch begleitende Übungsaufgaben und verpflichtende Lektüre zur Vertiefung der Inhalte.

SoSe 2016 Mentorat: Downtown Babylon: Wohnen in mesopotamischen Großstädten
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Monumentale Bauwerke wie Tempel und Paläste standen in der Vergangenheit häufig im Fokus archäologischer Ausgrabungen in Mesopotamien und bestimmen bis heute wesentlich das Bild, das wir von mesopotamischen Städten haben. Nichtsdestotrotz wurden an einigen Orten auch größere zusammenhängende Wohnviertel aus verschiedenen Epochen der mesopotamischen Geschichte, so etwa in Babylon, Ur, Nippur, Eschnunna oder Assur. In der Veranstaltung sollen Methoden zur Analyse von Architektur und Inventar von Wohnhäusern erlernt und anhand ausgewählter Beispiele angewendet werden, um eine Vorstellung davon zu bekommen, wie Menschen in den Städten und Metropolen Mesopotamiens gelebt haben.

SoSe 2016 Seminar: Unter Assurs Joch: Das Neuassyrische Reich und seine Provinzen
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Ab der Mitte des 8. Jahrhunderts v. Chr. unterwarfen die neuassyrischen Könige weite Teile Westasiens ihrer Herrschaft und gliederten sie als Provinzen in ihr Imperium ein. Im Seminar werden wir der Frage nachgehen, welche Auswirkungen die Integration in das Neuassyrische Reich auf die eroberten Gebiete hatte und wie sie sich im materiellen Befund manifestieren. Dazu werden vor allem Befunde aus Südostanatolien, Syrien und der Levante herangezogen und mit den Befunden im Kernland des Reiches verglichen.

SoSe 2016 Workshop: Theories and methods for the analysis and interpretation of architecture
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Architectural remains are an important part of the archaeological record. Whether “simple” domestic architecture or the monumental remains of temples, palaces or other institutional buildings, architectural remains may provide a number of different insights into the life of past societies. A lot of different approaches have been developed for the analysis and interpretation of architecture, in archaeology as in other disciplines like cultural anthropology or sociology. In this workshop we will first discuss some of the major characteristics of architecture in general and then some of those approaches will be presented. There will be time as well for the application of the discussed methods to selected case studies. Students are also invited to bring their own case studies to the workshop. The focus will be on four major topics within architectural analysis:
1. Typology and ideal images.
2. Organisational layout of architecture (“space syntax” with a focus on access analysis).
3. Functional analysis.
4. Architecture as message (semiotics and nonverbal communication approaches).

WS 2015/2016 Seminar: Einführung in die Geschichte und Kulturen des Alten Orients bzw. Einführung in die Vorderasiatische Archäologie
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Die Vorderasiatische Altertumskunde mit ihren beiden Zweigen Vorderasiatische Archäologie und Altorientalische Philologie befasst sich etwa mit dem Zeitraum von der Sesshaftwerdung der Menschen um 10 000 v. Chr. bis zur Zeit des Hellenismus ab ca. 330 v. Chr. im westlichen Asien, d. h. von der Türkei im Westen bis zum Iran im Osten und vom Kaukasus im Norden bis zur Arabischen Halbinsel im Süden. In der Einführung werden wesentliche Grundlagenkenntnisse zur Vorderasiatischen Altertumskunde und ein Überblick über die von ihr behandelten Epochen und Kulturen vermittelt.

SoSe 2015 Workshop: Syro-Hittite Cities and Monuments in Iron Age Southeastern Anatolia and Northern Syria
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After the collapse of the great powers of the Late Bronze Age around 1200 BCE, especially the Hittite Empire, the political geography of Southeastern Anatolia and Northern Syria underwent a complete transformation. Smaller territorial states were established and ruled by newly emerging dynasties with Luwian or Aramean affiliations. While in general the settlement structure in the Early and Middle Iron Age provides evidence for a ruralisation with a strong increase in the number of small agricultural settlements, new royal towns and smaller (border) forts where founded by the ruling elites as well or older cities transformed and refashioned according to the needs and interests of the rulers. This new urban culture produced impressive monumental constructions partly decorated splendidly with sculptures and reliefs. Within the workshop we want to look at a selected number of sites from this period and compare them in order to identify shared traditions of urbanism and architecture. Furtheron we will discuss the question how such shared traditions can be understood in a politically fragmented region. How could such a common culture develop and be sustained?

Also, the workshop aims at offering students the possibility to train their skills in presentation and scholarly debate in English. For this purpose each participating student should prepare a short presentation of ca. 15-20 minutes about one of the Iron Age sites on the attached list.

WS 2013/2014 Hauptseminar: Einführung in die Islamische Archäologie: Das Leben in der Stadt
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Die Einführungsveranstaltung in die Islamische Archäologie richtet sich an Studierende der Vorderasiatischen Archäologie und der Islamwissenschaft. Erstere sollen Einblicke in die islamische Kultur und Materialkultur erlangen, mit denen sie bei Orientaufenthalten und auch bei vielen Ausgrabungen konfrontiert werden. Sie sollen erfahren, dass auch diese „jungen“ Befunde wertvolle historische Zeugnisse sind. Die Studierenden der Islamwissenschaft sollen Einblicke in Methoden und Verfahren der Archäologie gewinnen, um die Beschäftigung mit materiellen Hinterlassenschaften als wertvolle Ergänzung zur Analyse schriftlicher Zeugnisse kennenzulernen. Durch die Berücksichtigung der materiellen Hinterlassenschaften lässt sich ein komplexeres und vollständigeres Bild der Vergangenheit gewinnen.

Die Einführung kann in einem Semester keinen Überblick über alle Epochen und Regionen der islamischen Welt, Geschichte und Materialkultur bieten. Deshalb ist sie thematisch auf bestimmte Phänomene des städtischen Lebens ausgerichtet, zu deren Verständnis die Archäologie beitragen kann, und konzentriert sich auf die Regionen Syrien, Palästina, Irak und Ägypten, wobei einige Fallbeispiele auch aus anderen Regionen wie der Arabischen Halbinsel, dem Iran oder der Türkei stammen können. Es werden vor allem die vormodernen Epochen behandelt.

WS 2012/2013 Seminar: „Ein feste Burg…“: Befestigungen im Alten Orient
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Eines der Grundbedürfnisse des Menschen ist das nach Schutz und Geborgenheit und Architektur hat sich wahrscheinlich vor allem aus diesem Grundbedürfnis heraus entwickelt. Anhand ausgewählter Fallbeispiele von der Prähistorie bis zur Eisenzeit soll im Seminar nachvollzogen werden, welche architektonischen Konzepte Menschen im Alten Orient entwickelten um sich, ihre Habe und ihre Gemeinschaften vor äußeren Bedrohungen zu schützen, und wie sich daraus eine spezifische Gattung monumentaler Architektur entwickelte. Dabei gilt es, nicht nur militärische Aspekte zu bedenken, sondern ebenso die sozialen und symbolischen Dimensionen von Befestigungen zu ergründen. Dabei sollen zugleich grundlegende Fähigkeiten und Kenntnisse zur Architekturanalyse anhand Ausgrabungsdokumentationen erworben werden.

SoSe 2012 Seminar: Residenzstädte im Alten Orient: zwischen Ideologie und natürlichem Wachstum (mit Elisabeth Wagner-Durand)
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Was macht eine Residenzstadt im Alten Orient aus? Und was können wir als Archäologen anhand der Architektur altorientalischer Städte über Stadtplanung in Erfahrung bringen? Wieweit wurden sie von den dort residierenden Herrschern nach ihren ideologischen Vorstellungen geprägt und inwieweit entwickelten sie sich als Zentren in einer Art "natürlichen" ungesteuerten Wachstums? Diesen Fragen wollen wir nachgehen, indem wir uns zunächst mit modernen Konzepten von Stadt und Residenzstadt sowie mit altorientalischen Perspektiven auf die Stadt auseinandersetzen. Daraus entwickeln wir einen Katalog von Fragen, der uns anschließend zur Analyse der architektonischen Befunde aus diversen Residenzstädten des zweiten und ersten Jahratusneds v. Chr. aus Mesopotamien, Syrien und dem Iran dient.

WS 2008/2009 Tutorat: Pioniere der Vorderasiatischen Archäologie
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Die in den 1840er Jahren beginnende archäologische Erforschung des Vorderen Orients ist eine Geschichte von Entdeckungen. Eine Kultur nach der anderen wurde durch die Spaten der Ausgräber wieder ans Tageslicht gebracht, nachdem ihre Überreste Jahrtausende unter Erde und Sand verborgen, und kaum mehr als ein mythisch anmutendes Echo einstiger Größe in antiken Schriften und der Bibel bewahrt geblieben waren. Doch welche Gründe waren es, die Europäer und Amerikaner in den Orient trieben, um unter oftmals schwierigen Bedingungen Ruinen aus längst vergangenen Zeiten zu erforschen? Wonach suchten sie? Nach Museumsstücken, Beweisen für die Historizität der Bibel, wissenschaftlicher Erkenntnis? Nach Antworten auf diese und andere Fragen soll am Beispiel einiger bedeutender Ausgräber im Rahmen des Seminars gesucht werden.

Das Seminar wird mit einer Einführung über frühe Orientreisende und Forschungen zu altorientalischen Denkmälern beginnen. Im Folgenden sollen in Form von Kurzbiographien ausgewählter Ausgräber/Archäologen, die im Vorderen Orient tätig waren, die Ursprünge und die Entwicklung archäologischer Forschung in dieser Region bis etwa in die 60er Jahre des 20. Jahrhunderts nachvollzogen werden. Aspekte, die im Seminar zur Sprache kommen sollen sind die Herkunft und Ausbildung der behandelten Personen, ihr Weg zur Grabungstätigkeit, der politische und ideologische Hintergrund, vor dem sie ihre Ausgrabungen durchführten (Finanziers/Auftraggeber, Ziele usw.), die angewandten Grabungsmethoden und schließlich die wichtigsten Erkenntnisse ihrer Forschung (Ausgrabungen/Publikationen). Der Schwerpunkt des Seminars wird auf den Regionen Palästina, Syrien und Mesopotamien liegen; die meisten angesprochenen Ausgrabungen betreffen historische Epochen. Abgeschlossen wird das Seminar mit einem Überblick über die Entwicklungen der letzten Jahrzehnte (Verwissenschaftlichung, Entstehung nationaler Antikenbehörden usw.) und einer Diskussion über die Rolle der Archäologie in Vergangenheit und Gegenwart.