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Altorientalische Siegel
Siegel hatten im Alten Orient eine enorme Bedeutung: Sie beglaubigten Urkunden anstelle einer Unterschrift, kennzeichneten Besitz, transportierten mit ihren Bildern und Inschriften Botschaften und waren auch als Amulette und Schmuckstücke geschätzt. Darüber hinaus lassen sich aus ihrer Untersuchung auch vielfältige Erkenntnisse über Handel und Handwerk, Bild- und Vorstellungswelt ihrer einstigen Besitzer und manches mehr gewinnen. Eine Besonderheit in Mesopotamien und den angrenzenden Regionen war der Gebrauch des Rollsiegels: kleiner Zylinder, in die Bilder und Inschriften eingraviert waren und die auf Ton abgerollt wurden.
Vitrine: Altorientalische Siegel (Foto: Christian Krug)
Am Institut für Vorderasiatische Archäologie der Universität Freiburg besteht eine kleine Sammlung von Abrollungen solcher Rollsiegel aus verschiedenen Kollektionen, wie etwa dem Vorderasiatischen Museum Berlin oder dem British Museum in London. In einem studentischen Projekt wurden 2004 einige dieser Abrollungen ausgewählt, um damit eine Vitrine zu bestücken und das Phänomen des Siegels und des Siegelns im Alten Orient exemplarisch zu schildern. Anhand der einzelnen Siegel konnten jeweils unterschiedliche Aspekte erläutert werden, die einen Einblick in die Lebenswirklichkeit der damaligen Nutzer gaben. Interessant waren etwa die Darstellungen von mythologischen Szenen, aber auch die unterschiedliche Darstellung bestimmter Motive zu unterschiedlichen Zeiten. An dem Projekt war ich unter anderem mit der Recherche der Herkunft der Siegelabrollungen und ihrer Beschreibung beteiligt. Zudem habe ich ein kleines Begleitheft verfasst.